Flößerfest am Sonntag 28. April
Der HGV Murr erinnert mit neuer Tradition an die Flößerei in Murr
Auf der Suche nach einem geeigneten Namen für das nun jährlich stattfindende Aufstellen eines Zunftbaumes und eines Rahmenprogrammes besann man sich auf das, was früher in Murr lange Zeit eine große wirtschaftliche Bedeutung hatte: Das Flößern. Die Flößerei auf der Murr wurde 1469 erstmals erwähnt. Auf einer Länge von insgesamt 48 km war die Murr für die Flößerei hergerichtet und so wurde das Holz aus dem Schwäbischen Wald kurz vor der Einmündung in den Neckar in Murr wieder herausgefischt. Die Flößereirechte lagen bei den Herzögen von Württemberg, bis die Stadt Marbach sie Mitte des 16. Jahrhunderts kaufte. Anfang des 18. Jahrhunderts spielte das Holz von der Murr eine große Rolle beim Bau der neuen Stadt Ludwigsburg. Im 19. Jahrhundert verdrängte die Eisenbahn die Flößerei und 1872 wurde sie ganz eingestellt. Relikte der Flößerei, wie zum Beispiel das alte Floßhaus, sind noch Zeugen aus der damaligen Zeit. Wo heute der überdachte Holzsteg über die Murr steht, führte seit 1563 eine alte massive Steinbrücke über die Murr. Diese zweibogige Brücke war bis 1886 die einzige Straßenverbindung über den Fluß zur Nachbarschaft. Zum Kriegsende 1945 wurde sie gesprengt.
Das Flößerfest wurde 2008 erstmals vom HGV Murr e. V. ins Leben gerufen. Zusammen mit dem Zunftbaum findet dieses Fest jährlich im Frühjahr statt. Jedes Jahr konnte das Fest bisher mit kleinen Feinheiten interessanter und umfangreicher gestaltet werden und erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit.